Jutesandsäcke – der natürliche Schutz gegen das Wasser

Setzt sich das Hochwasser einmal in Bewegung, so ist es kaum aufzuhalten. Wer sein Hab und Gut dennoch schützen möchte, kann mit Sand gefüllte Jutesäcke verwenden. Doch wodurch zeichnen sich diese im Vergleich zu anderen Materialien eigentlich aus?

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Erste Hilfe beim Hochwasser

Nicht nur in bergnahen Regionen gehören steigende Wasserpegel zu den Bedrohungen, denen sich die Bewohner und ihr Eigentum ausgesetzt sehen. Auch über die Ufer tretende Flüsse können ein Risiko darstellen, wenn sie etwa den Keller überfluten und dort eingelagerte Gegenstände ruinieren. Vermeiden lassen sich solche Gefahren durch sogenannte Jutesandsäcke. Diese werden je nach Bedarf mit Sand gefüllt und zur Barriere oder sogar zu einer Mauer aufgeschichtet. Die Füllmenge richtet sich nach der Ausgestaltung des Sackes – üblich ist ein Inhalt von fünf bis 50 Litern, wobei gerade im Heimgebrauch eher kleinere Varianten verwendet werden. In der Landwirtschaft, im Forst sowie beim Wasserbau können indes auch schwerere Exemplare zum Einsatz kommen.

 

Für die optimale Lagerung

Trotz moderner Hilfsmittel haben die vergleichsweise traditionellen Jutesandsäcke noch lange nicht ausgedient. Vielmehr zeigt sich: Gerade beim Hochwasser kommt das natürliche Gewebe noch immer sehr häufig zur Verwendung. Das liegt vor allem an den Eigenschaften der einzelnen Fäden. Wird der Sack mit Sand gemischt, verdichtet sich das relativ grobmaschige Geflecht zu einer undurchdringlichen Einheit. So kann weder der darin befindliche Sand austreten – noch wird dem Wasser ein Eindringen ermöglicht. Zudem lassen sich die Säcke optimal stapeln. Ein Vorteil, der beim schnellen Aufschichten über den Erfolg des Vorhabens entscheiden dürfte. Jute schmiegt sich fest aneinander, der lose geschichtete Sand wird etwaige Fugen in der aufzubauenden Mauer innerhalb weniger Minuten stopfen. Das Hochwasser kann nun nicht mehr durchdringen.

 

Trockenheit verlängert die Haltbarkeit

Selbst bei häufiger Anwendung weisen Jutesandsäcke eine lange Lebensdauer auf. So lässt sich das Gewebe nach dem Einsatz am oder im Wasser innerhalb weniger Stunden trocknen – die Strapazierfähigkeit des Materials leidet darunter nicht. Im Regelfall sind die Säcke daher mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte haltbar. Bei der Einlagerung ist jedoch darauf zu achten, ein Auftreten von Feuchtigkeit zu vermeiden. Gerade in Kellerräumen und auf Speichern kann diese aufgrund der geringen Luftzirkulation zum Entstehen eines hartnäckigen Schimmelpilzes führen. Setzt er sich auf dem Jutestoff ab oder gedeiht er dort bereits prächtig, so wird die Substanz der einzelnen Fäden durchaus beeinträchtigt. Oft sind es genau jene Stellen, die bei der späteren Verwendung des Sackes brechen.

 

Restlos biologisch abbaubar

Doch früher oder später hat auch der robuste Jutesandsack einmal ausgedient. Im Gegensatz zu vielen künstlichen Geweben kann er über den Hausmüll entsorgt oder sogar in das Erdreich eingegraben werden. Auf diese Weise lässt er sich etwa in Teichen und beim Verlegen von Gehwegplatten noch als Trennschicht sowie als Dämmmaterial einsetzen. Ebenso ist ein Verrotten auf dem Kompost denkbar, wo sich die Jute innerhalb eines Jahres vollständig auflöst. Da das Material rein natürlichen Ursprungs ist und bei der Herstellung auf eine Imprägnierung verzichtet wurde, kann das Stoffgeflecht die Qualität des Bodens nicht verschlechtern. Nach langen Jahren des Einsatzes stellt die Jute somit keine besonderen Anforderungen an ihre Entsorgung.

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